
Salim Erich Spohr
Kants Argument für die Existenz metaphysischer Dinge und seine Widerlegung
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Beschreibung
Hatte Prof. Gerold Prauss das kantische Problem der „Dinge an sich“ einer umwerfend wunderbaren Lösung zugeführt, indem er den Ausdruck „an sich“ nicht adnominal auf die Dinge, sondern adverbial auf ein zu ergänzendes „betrachtet“ bezog und der Rede von „Dingen, an sich selbst betrachtet“ damit einen haltbaren transzendental-philosophischen Sinn gegeben — Hauptereignis des damaligen Kant-Kongresses in Mainz —, so hat er doch all die Passagen des kantischen Opus, in denen der Meister sich selbst dazu verführt, „Dinge an sich“ in transzendent-metaphysischem Sinne zu behaupten, aber ausgelassen. Demgegenüber versucht die hier vorgelegte Arbeit in einer Analyse jener Passagen mit Kant das zu tun, was dieser mit Blick auf seine Platon-Interpretation beansprucht hatte: einen Autor nämlich besser zu verstehen, als er sich selbst verstand.